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Gelungene Integration

Rothenburg, Juni 2019.
Mali, ein Beispiel einer gelungenen Integration.

Alle nennen ihn Mali, den jungen geflüchteten Afghanen, der inzwischen das 5. Jahr am SBS Rothenburg unterrichtet wird. Mali kam am 25. Dezember 2014 nach Deutschland, hatte als 15-jähriger seine Heimat Afghanistan verlassen und sich zu Fuß auf den Weg gemacht, über den Iran in die Türkei und dann nach Griechenland. Von dort ist er nach Mazedonien gelaufen - es war bereits Winter und sehr kalt. Schleuser brachten ihn nach Ungarn, dort blieb er nur einen Tag und reiste dann über Österreich nach Deutschland, wo er für 5 Wochen in der Bayernkaserne untergebracht war. Nach einem weiteren Monat in der Landeshauptstadt wurde Mali dem Sonnenhof in Feuchtwangen zugewiesen. Mali war zu dieser Zeit ein unbegleiteter, minderjähriger Flüchtling und schulpflichtig. 

Zunächst besuchte er eine Berufsintegrationsklasse (BIK), um die deutsche Sprache zu lernen und sich mit der deutschen Kultur zu beschäftigen. Die Berufsschule ermöglicht es den BIK-Schülern, in unterschiedliche Ausbildungsberufe hinein zu schnuppern, Praktika in verschiedenen Handwerksberufen zu machen, sich beruflich zu orientieren. Mali fühlte sich bei den Malern und Lackierern auf Anhieb wohl, fand bereits im September 2016 einen Ausbildungsplatz in Feuchtwangen. Malermeister Markus Altmann unterstützte Mali in jeder Hinsicht, ermöglichte es ihm, aus dem Sonnenhof in eine kleine eigene Wohnung zu ziehen. Handwerker zu werden war sein Traum, er fühlt sich in seinem Ausbildungsbetrieb sehr wohl, kommt in seiner Berufsschulklasse gut an.
klassengemeinschaft

Mali (Mitte) kommt in seiner Klasse gut zurecht. "Er ist ein Supetyp", so seine Mitschüer, sympatisch, freundlich, hilfsbereit.

 

Das Konzept der dualen Berufsausbildung gefällt ihm und auch die berufliche Tätigkeit, denn Maler arbeiten drinnen und draußen, die Arbeit ist sehr abwechslungsreich und vielseitig. Die Lehrkräfte Günter Heckmann und Markus Löschel begleiten Mali fachlich und sprachlich - sie sprechen von einer gelungenen Integration des jungen Afghanen. 

Mali verließ seine Heimat schweren Herzens, ließ seine Eltern und seine zwei Jahre jüngere Schwester in Kabul zurück. Doch letztendlich unterstützte die Familie Malis Entschluss, alles aufzugeben für eine bessere Zukunft, für eine Leben in Sicherheit ohne Angst vor Terrorismus. Sechs Jahre sind es, dass er seine Familie nicht gesehen hat, doch sie skypen regelmäßig miteinander. Sein größter Wunsch ist es, sich bald wieder mit seinen Eltern zu treffen - auf neutralem Boden, außerhalb Afghanistans. 

Der junge Afghane ist in Deutschland angekommen - er hat seine Malerkoje für die praktische Abschlussprüfung hergerichtet, schließt noch in diesem Sommer seine Berufsausbildung ab. Sein Chef hat ihm einen Arbeitsvertrag im bisherigen Ausbildungsbetrieb angeboten, Mali hat ihn unterschrieben und steht damit auf eigenen Füßen. Er engagiert sich im THW, geht ins Fitnessstudio, hat deutsche Freunde und war im Theater der Vielfalt dabei - letzteres hat ihm sehr geholfen, die deutsche Sprache zu erlernen. Es ist doch alles gut geworden, so Mali. -sw-

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