Rothenburg, 27.06.2022. NHO/ NKO 11a auf Weinbergbegehung und Weinverkostung.

Welche berufliche Schule in Bayern hat solche grandiosen Voraussetzungen, wie die in Rothenburg, wenn es um das Thema Wein geht? Allenfalls die Würzburger können da mithalten, doch so nah, wie die Rothenburger Riviera mit der Eich liegen die Weinberge auch da nicht. Nach zweijähriger Zwangspause hatten die Schülerinnen und Schüler der 11. Koch- und Hotelfachklasse endlich wieder die Gelegenheit, durch den Weinberg zu gehen und anschließend im Keller der Glocke Wein zu verkosten.

Albert Thürauf holte die Junggastronomen am Burgtor ab, erläuterte die Bedeutung des Weinbaus in Franken, verwies auf den Wert des vergorenen Traubensaftes als reines Getränk zu Zeiten, wo noch kein sauberes Trinkwasser aus der Wasserleitung zur Verfügung stand. Eine Weinstock könne etwa 14 Meter tief wurzeln und auf den kärgsten Böden wachsen, so der Winzer. In der Regel sei der Wein als „gemischter Satz“ aus reifen Trauben ausgebaut worden, die Trennung nach Rebsorten habe sich erst später in Franken durchgesetzt. 

Etwa 120 Rebsorten aus aller Welt finden sich im Thürauf’schen Weinberg, dazu ein geologischer Lehrpfad. Der Rothenburger Winzer verdeutlichte, dass der Geschmack des Weines vom Terroir, der Gegend, in der die Rebe wächst, stark beeinflusst wird. Ein geübter Winzer könne problemlos herausschmecken, wo der Rebstock für den Wein angebaut worden sei.

Im Fasskeller der Glocke gab es schließlich verschiedene Kostproben, u. a. einen roten Regent, der an der Rothenburger Eich angebaut wird. Anschließend kredenzte Albert Thürauf Weißweine eher unbekannter Rebsorten und zur Krönung einen Eiswein, gefolgt von einer Trockenbeerenauslese. Er erläuterte den Schülern, wie der Wein stilgerecht verkostet werden muss, um dessen Wert zu erkennen.

Die Auszubildenden waren begeistert, auch von der reizvollen Landschaft rund um Rothenburg. Eine Weinverkostung vor Ort ist eben doch etwas anderes, als theoretisches Wein-Wissen über den online-Unterricht zu erfahren. – M. Schwandt -