Rothenburg, 16.01.2023 . Die 12. Fachklassen der Gastronomieabteilung, angehende Köche, Restaurant- und Hotelfachleute, waren zu Besuch auf der HOGA in Nürnberg. 

Nicht zuletzt bedingt durch Corona muss sich die Branche aktuell neu aufstellen. Derzeit fehlen Fachkräfte und Auszubildende, so dass nach alternativen Lösungen gesucht wird, um gute Bewirtungskonzepte anbieten zu können. Die HOGA bildete verschiedene Trends ab, die in der Gastronomie Einzug halten. So erfreuen sich Service-Roboter zunehmender Beliebtheit: Sie fahren die angerichteten Teller aus der Küche zum Gast, dort wird das Essen von der Fachkraft serviert. Die Azubis sehen den Trend kritisch, denn der Roboter wirkt ungewohnt und ist in historischen, nicht barrierefreien Häusern nicht umsetzbar. In modernen, neu errichteten Hotels – so auch in einem Ausbildungsbetrieb vor den Toren Dinkelsbühls - werden Serviceroboter bereits eingesetzt. Die Vorteile liegen auf der Hand: Der Roboter ist rund um die Uhr 7 Tage in der Woche einsetzbar, er braucht lediglich ein wenig Strom, keinen Urlaub und amortisiert sich somit relativ schnell. Trotzdem kann er lediglich unterstützende Aufgaben übernehmen, die freundliche, umsichtige Beratung einer Fachkraft kann er nicht leisten. 

Die „FoodSpezial“ bot den Auszubildenden einen spannenden Einblick in die große Produktpalette der Convenience-Produkte. Sie erleichtern den Köchen die Arbeit, sind allerdings standardisiert im Geschmack und müssen oft entsprechend aufgewertet werden. Die Koch-Azubis sehen den Einsatz der Fertigprodukte problematisch: Sie wollen kochen, und keine Tüten aufschnippeln. 

Auffallend groß war die Vielfalt an vegetarischen und veganen Lebensmittel, die in unterschiedlichen Qualitäten und Geschmacksrichtungen zu verkosten waren. Zudem waren italienische und asiatische Produkte stark vertreten. 

Etliche Weingüter luden zum Probieren ein, dazu gab es Spirituosenverkostungen mit guten Erklärungen für die Azubis. 

Ein Highlight war der Auftritt des bayerischen Starkochs Lucki Maurer (BR-Fernsehen „Einfach Guad“), der bayerischen Kaviar und Wagyu-Rind-Produkte als Schmankerl gemeinsam auf einen Teller setzte und locker-launig über sein Bio-Start-Up Stoi plauderte.

Ihren Arbeitsauftrag, sich speziell mit nachhaltiger Verpackung zu beschäftigen, erfüllten die Azubis vorbildlich: Sie informierten sich über echte Strohhalme aus Stroh, verzehrbare Zimt-Löffel und das seit 1. Januar gesetzlich vorgeschriebene Mehrweg-to-go-Geschirr. 

Lohnend war der Besuch der HOGA für die Junggastronomen auf jeden Fall, sie hätten viel Neues entdeckt,  und sich gut über aktuelle Entwicklungen in der Gastrobranche informieren können, so die Azubis.  -M. Schwandt-